Chronik der CDU Reisbach

Die Geschichte der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) beginnt für die Bundesrepublik etwa 1945. Im Saarland und auch in Reisbach verlief dies, aufgrund der besonderen Geschichte des Landes, ganz anders.

Da die Geschichte der CDU in Reisbach mit der Geschichte der Parteien des Landes und des Ortes in einem engen Zusammenhang zu sehen ist, soll diese hier ab dem Jahre 1930 – stark verkürzt – dargestellt werden.

 

1930

Die wichtigsten Parteien im Saargebiet waren um 1930 das katholische Zentrum, die SPD, die KPD und die Deutsch-Saarländische-Volkspartei (die Nachfolgeorganisation der Nationalliberalen). Rechtsradikale Gruppierungen waren zu dieser Zeit ebenso erfolglos wie eine profranzösische Partei.

 

1933

Die Machtergreifung durch Adolf Hitler, am 30. Januar 1933, führte zu einschneidenden Veränderungen in der Parteienlandschaft Deutschlands, des Saargebietes und der Orte Labach und Reisweiler, dem jetzigen Reisbach. Die Saar-NSDAP, jahrelang ohne politische Bedeutung, erhält folglich vermehrten Zulauf.

Im Juli 1933 schließen sich die Deutsch-Saarländische Volkspartei, das Zentrum, die Deutschnationalen und die Bürgerliche Mitte zu einer Arbeitsgemeinschaft mit der NSDAP (zur gemeinsamen Vorbereitung der Saarabstimmung) zusammen. Drei Monate später, Im Oktober 1933, gehen diese Parteien völlig in der “Deutschen Front” auf. Was auf Landesebene geräuschvoll passiert, geht in Reisbach ruhiger vor sich.

 

1936

Zu den politischen Bestrebungen des Großdeutschen Reiches gehörte u.a. das Zusammenlegen von Gemeinden zu größeren Einheiten.

Am 07.12.1936 beraten deshalb die Gemeinderäte der Gemeinden Reisweiler und Labach in einer gemeinsamen Sitzung über den Zusammenschluß der beiden Gemeinden. In dieser Sitzung war auch der Amtsbürgermeister Salzig (Amt Saarwellingen, zu dem die beiden Orte gehörten) und der NSDAP-Ortsgruppenleiter Maas aus Saarwellingen anwesend. Das war bezeichnend für diese Zeit, denn der Bürgermeister muß nach dem “Führerprinzip” dem jeweiligen Ortsgruppenleiter (NSDAP-Mann) gehorchen und deren Befehle ausführen. Der Gemeinderat hat nur noch “beratende Tätigkeit”. Bürgermeister in Reisweiler ist Heinrich Fresen und in Labach Willi Gebhardt. Bis auf eine Gegenstimme (Leopold Schneider) sind alle anwesenden Mitglieder der beiden Räte für die Zusammenlegung. Die neue Gemeinde erhält den Namen Reisbach. Reisbach, ein künstlicher Name, setzt sich zusammen aus der ersten Silbe von Reisweiler und der letzten Silbe von Labach.

 

1937

Die Neugliederung wird mit Wirkung vom 01.04.1937 rechtskräftig. Erster Bürgermeister war Willi Gebhardt. Die neue Gemeinde Reisbach hat zu diesem Zeitpunkt 1955 Einwohner (Labach 1169 und Reisweiler 786). In Reisbach gibt es 236 Bergleute (140 in Labach und 96 in Reisweiler).

 

1939 – 1945

Am 1. September beginnt mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Viele Reisbacher mußten in den Krieg! Auch Bürgermeister Willi Gebhardt wurde eingezogen (gefallen am 8. Juli 1944).

 

Bürgermeister während des Krieges:

 

1939 – 1940 Heinrich Fresen (am 16.07.1940 wurde eine Gemeinderatssitzung vom Beigeordneten Johann Bauer geleitet)

1940 – 1943 August Schweitzer

1943 – 1945 Alois Ney als Beigeordneter Geschäftsführender Bürgermeister in Reisbach.

 

Die amerikanischen Truppen dringen im März 1945 von Nordwesten her ins Saarland vor und rücken schon am 18.03. in Reisbach ein. Der schreckliche Krieg ist zu Ende. Er forderte große Verluste. Insgesamt sind bei Ende des Krieges in Reisbach 81 Tote, darunter 3 Zivilisten und 29 Vermißte zu beklagen. Am 10. Juli 1945 lösen französische Truppen die amerikanischen Einheiten ab.

In dieser Zeit, von 1945 bis August 1946, ist Johann Backes Bürgermeister der Gemeinde Reisbach.

 

1946

Die politischen Kräfte an der Saar formieren sich neu. Am 15. September 1946 werden – erstmals seit 1935 wieder demokratisch – im Saarland die ersten Gemeinderatswahlen nach dem Krieg durchgeführt.

In den Rat der Gemeinde Reisbach werden 16 Bürger gewählt und zwar acht Mitglieder der CVP und acht Mitglieder der Arbeiterliste. Durch Losentscheid – nach drei unentschiedenen Wahlgängen – wird Theodor Klein, Kirchenstraße 24, (CVP) Bürgermeister. Dem Rat gehören außer Theodor Klein noch folgende CVP-Mitglieder an: Alois Zell, Gartenstraße 1, Albert Schwinn, Falscheider Straße 7, Peter Zapp, Gartenstraße 38, Lorenz Klein, Friedhofstraße 10, Anton Jost, Lebacher Straße 21, Heinrich Ziegler, Gartenstraße 2 und Philipp Zell, Gartenstraße 9. Die Liberalen, sie nennen sich im Saarland DPS, spielen in Reisbach keine Rolle.

 

1948

Ab dem 01. April 1948 waren die zuvor zum Amt Saarwellingen gehörenden Gemeinden Saarwellingen, Schwarzenholz und Reisbach, wieder selbständig.

 

1949

Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gerät die Saarfrage in ein neues Stadium. Die saarländische Parteienszene bleibt davon nicht unberührt.

Am 27. März 1949 finden im Saarland Gemeinderatswahlen statt. In Reisbach erringt die CVP 11 von 16 Sitzen. In der konstituierenden Sitzung wird Theodor Klein (CVP) mit 16 Stimmen, also einstimmig als Bürgermeister wiedergewählt. Als Beigeordnete werden Georg Wirbel (CVP) und Heinrich Ney (SPS) gewählt. Die weiteren Mitglieder aus den Reihen der CVP: Peter Fontaine, Labacher Hof, Peter Zapp, Gartenstraße, Albert Schwinn, Falscheider Straße, Mathias Caspar, Kirchweg, Vinzenz Schwinn, Brunnenstraße, Anton Maurer, Saarwellinger Straße, Alfons Caspar, Kirchenstraße, Philipp Zell, Gartenstraße und Reinhold Altmeyer, Brunnenstraße.

 

1952

Seit Gründung der Bundes-CDU 1945, in der sich protestantische Gruppen mit Politikern der ehemaligen Zentrumspartei (katholisch) zusammenschlossen, gab es auch Kontakte ins Saarland. Im christlich-demokratischen Lager sammeln sich die oppositionellen Kräfte um Hubert Ney und Egon Reinert in einer Christlich-Demokratischen Union des Saarlandes (CDU).

Hubert Ney wird erster Vorsitzender der CDU Saar. Die neu gegründete CDU wird aber von der saarländischen Regierung nicht zugelassen. “Untergrund” ist angesagt!.

Deshalb entstehen immer mehr lose Vereinigungen mit Decknamen, so z. B. im Dillinger Raum die “Vereinigung ehemaliger Dillinger Gymnasiasten”. Ihr Initiator ist Dr. Franz Josef Röder, der spätere Ministerpräsident des Saarlandes. Ziel all dieser Vereinigungen ist es, die “deutschen” Parteien im Saarland zu gründen.

Auch in Reisbach gibt es zu dieser Zeit Bestrebungen, die CDU zu gründen.

Die politisch interessierten Bürger treffen sich unter Namen von Ortsvereinen in verschiedenen Gaststätten (bei Karl Leinenbach, Kirchplatz, auch “Puffay” genannt, oder bei Franziska Groß, ebenfalls Kirchplatz, auch “Schweizer`sch Siska” genannt – heute Sitz der Firma Piet van Luijk GmbH), um die Gründung vorzubereiten.

Die saarländische Regierung läßt am 30. November 1952 Landtagswahlen abhalten, die das bestehende Statut bekräftigen soll. Die nicht zugelassenen Parteien (CDU, SPS, FDP) geben die Parole aus, ungültig zu wählen. Aber nur 24,5% der Wähler folgen diesem Aufruf, so daß sich Hoffmann in seiner Politik bestätigt fühlen kann (75,5%).

 

1953

 

1954

Auch in diesem Jahr treffen sich in Reisbach – immer noch unter Decknamen – mehrmals CDU-Freunde, um die Gründung eines Ortsverbandes vorzubereiten.

 

1955

Am 27. Februar setzt Adenauer gegen heftigen Widerstand der SPD, der kleineren Koalitionsparteien und selbst Teilen der CDU, das am 23.10.54 mit dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès-France verhandelte Statut im Bundestag durch.

Im April werden im Saarland die Parteien CDU, SPD und DPS zugelassen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gibt es also zwei christlich orientierte Parteien an der Saar.

Das ist nun auch das Signal für die Reisbacher Freunde der CDU. Im Mai wird in der Gaststätte Groß, Kirchplatz, die CDU Reisbach gegründet.

Leider ist keine Niederschrift über diese Gründungsversammlung erhalten. Mitgründer bestätigen aber, daß 24 Reisbacher spontan bereit waren, in der CDU mitzuarbeiten und daß Leopold Schneider zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Kassierer wurde Josef Eisenbarth, Rotenbergstraße und Erwin Saar, Saarwellinger Straße, erster Schriftführer.

Hauptaufgabe der CDU in Reisbach ist die Vorbereitung der Volksabstimmung.

Zwei Lager polarisierten sich: Die Ja-Sager und die Nein-Sager. Die Ja-Sager sind für die Beibehaltung der wirtschaftlichen Anbindung an Frankreich, die Nein-Sager (Heimatbundparteien = CDU, SPD und DPS) setzen sich für den politischen und wirtschaftlichen Anschluß an die Bundesrepublik Deutschland ein.

Der Streit zwischen Ja-Sagern (CVP) und Nein-Sagern (CDU) geht auch in Reisbach durch Familien, Vereine und Verbände.

Der Wahlkampf zum s. g. Referendum – von der Regierung nur auf sechs Monate zugelassen – verläuft in Reisbach verhältnismäßig fair, ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Das ist nicht überall im Saarland so!

Am 23. Oktober 1955 stimmen 67,7% der saarländischen Wähler gegen das europäische Saarstatut, also für die “Rückgliederung” an die Bundesrepublik Deutschland. Ein klarer Sieg der “Heimatbundparteien” (CDU, SPD, DPS).

In Reisbach waren es etwas weniger, nämlich 60,13%.

Hoffmann tritt daraufhin zurück und macht den Weg frei für eine Umorientierung der saarländischen Politik.

Heinrich Welsch bildet eine parteilose Übergangsregierung, deren Hauptaufgabe darin besteht, eine Landtagswahl vorzubereiten.

Diese findet am 18. Dezember 1955 statt und bringt den Heimatbundparteien (CDU, SPD, DPS) 63,9% der Stimmen; der CVP und der SPS verbleiben 27,6%. Hubert Ney wird Ministerpräsident einer Heimatbund-Regierung.

 

1956

In Reisbach werden bis zu den Gemeinderatswahlen am 13. Mai 1956 die kommunalen Belange durch ein “Ad-hoc-Gremium” wahrgenommen, das aus Delegierten der CVP und der CDU besteht.

Am 13. Mai 1956 wird in den Kommunen wieder ein Gemeinderat gewählt. Die Wahlen ergeben in Reisbach folgende Sitzverteilung: 9 CDU, 5 CVP und 1 DPS.

Leopold Schneider (CDU) wird mit 9 von 15 Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Weitere CDU-Mitglieder im Rat sind: Karl Leinenbach, Josef Folz, Alois Philippi, Arnold Wolf, für ihn rückte während der Amtsperiode Peter Näckel nach, Jakob Altmeyer, Adolf Gerstner und Anton Hoffmann.

Für die CVP waren vertreten: Theodor Klein (der bisherige Bürgermeister), Albert Schwinn, Anton Jost, Alois Zapp, Philipp Zell, ab dem 01.04.59 Peter Paulus, Gartenstraße (CVP) für Theodor Klein.

Für die DPS/FDP zog Ernst Prediger, Brunnenstraße, in den Gemeinderat. Ihm folgt ab dem 2.7.59 Johann Schneider, Kirchenstraße, nach.

Die SPD konnte keinen Sitz gewinnen.

Am 16. Dezember findet die erste Generalversammlung der CDU Reisbach statt. Der Ortsverband zählt zu diesem Zeitpunkt schon 49 Mitglieder. Folgender Vorstand wird unter der Versammlungsleitung von Matthias Schweitzer (Heusweilerstraße) gewählt:

  • Leopold Schneider, Falscheider Straße, 1. Vorsitzender
  • Alfons Müller, Gartenstraße, 2. Vorsitzender
  • Valentin Altmeyer, Brunnenstraße, Schriftüfhrer
  • Nikolaus Klein, (Hanspetersch Nickel), Kirchenstraße 1 A, Kassierer
  • Johann Paulus, Labachstraße, Beisitzer
  • Jakob Altmeyer, Brunnenstraße, Beisitzer
  • Ernst Neu, Salbacher Straße, Beisitzer
  • Adolf Gerstner, Brunnenstraße, Pressewart
  • Rudolf Birringer, Gartenstraße, gehörte als Vertreter der Jungen Union dem Vorstand an

Dieser Vorstand will sich zukünftig vorrangig für die Vereinigung der beiden christlichen Parteien (CDU und CVP) in Reisbach einsetzen. Auch auf Landesebene ist dies das wichtigste Vorhaben. Schwierige Gespräche und Verhandlungen stehen den Verhandlungskommissionen bzw. Vorständen bevor.

 

1957

Am 1. Januar wird das Saarland zehntes Bundesland der Bundesrepublik Deutschland.

Mit großer Mehrheit spricht sich der Reisbacher CDU-Vorstand Anfang Mai 1957 für Egon Reinert als Parteivorsitzenden aus. In ihm sehen sie den Garant für eine Einigung der beiden Parteien. Beim Landestag der CDU Saar am 19.05., wird dann auch Egon Reinert zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er ist damit gleichzeitig auch der Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten.

Ministerpräsident Hubert Ney trat am 04. Juni nach Streitigkeiten innerhalb der Koalition und mit der Bundespartei der CDU zurück. Egon Reinert wird sein Nachfolger.

Die Bundestagswahl 1957 bringt in Reisbach folgendes Ergebnis:

  • CDU               681 = 52,38%
  • DPS/FDP       74 =   5,69%
  • CSU/CVP    419 = 32,23%
  • SPD               126 =    9,69%

Interessant ist aus heutiger Sicht die Listenverbindung CSU/CVP!

 

1959

In Reisbach finden sich in einer außerordentlichen Generalversammlung der beiden Ortsverbände die CDU und die CVP zur Wahl eines gemeinsamen Vorstandes zusammen. Die CVP geht in der CDU auf.

Dr. Franz Josef Röder folgt dem an den Folgen eines Verkehrsunfalls (April) verstorbenen Ministerpräsidenten Reinert als Ministerpräsident nach. Er wird auch Landesvorsitzender der CDU Saar.

 

1960

Am 15.05. finden im Saarland Gemeinderatswahlen statt. Von 15 Sitzen kann die CDU Reisbach (jetzt vereint mit der CVP) 11 gewinnen. In den Gemeinderat wurden folgende CDU-Bewerber gewählt:

Alfons Müller, Gartenstraße, Jakob Altmeyer, Brunnenstraße, Reinhold Meiser, Saarwellinger Straße, Leopold Schneider, Falscheider Straße, Philipp Zell, Gartenstraße, Josef Schuh, Lebacher Straße, Peter Zell, Am Matzenberg, Rudolf Birringer, Gartenstraße, Anton Fontaine, Lebacher Straße, Peter Paulus Gartenstraße und Albert Schwinn, Falscheider Straße.

Die Aufzählung der Personen zeigt, daß die Vereinigung der beiden christlichen Parteien gelungen ist.

Aufgrund des Erlasses des Innenministers vom 10.08.1960, folgend aus dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichtes zum Saarl. Kommunalwahlgesetz, werden am 04.12.1960 im ganzen Land Neuwahlen zum Gemeinderat durchgeführt. Bei dieser Neuwahl bestätigt sich in Reisbach das Ergebnis vom Mai. Lediglich bei den gewählten Mandatsträger finden sich teilweise andere Personen.

Die 11 CDU-Mandatsträger sind nun: Leopold Schneider, Alfons Müller, Jakob Altmeyer, Reinhold Meiser, Philipp Zell, Josef Eisenbarth, Peter Zell, Rudolf Birringer, Anton Fontaine, Adolf Gerstner und Heinrich Schwinn.

 

1962

Am 7. Februar verunglücken auf dem Bergwerk Luisenthal 299 Bergleute tödlich. Darunter 16 Reisbacher!

1964

Die Gemeinderatswahl am 25.10. ergibt folgende Sitzverteilung:

  • CDU           9 Sitze
  • DPS/FDP 6 Sitze
  • SPD           4 Sitze

Die Namen der CDU-Mitglieder im Gemeinderat: Leopold Schneider, Rudolf Birringer, Philipp Zell, Valentin Altmeyer, Reinhold Meiser, Adolf Gerstner, Josef Eisenbarth, Heinrich Schwinn und Günter Schmitt. Zum Bürgermeister wird wieder Leopold Schneider gewählt.

 

1965

Im Mai rückt Erwin Saar (CDU) für Reinhold Meiser in den Gemeinderat nach.

Bei der Bundestagswahl stimmen 65,8% der Reisbacher für die CDU.

Am 01.10. gehören unserem CDU-Ortsverband 59 Mitglieder an!

 

1968

Am 20.10.68 werden die Reisbacher wieder zur Kommunalwahl aufgefordert. Es sind diesmal 19 Sitze zu vergeben. Nach dem Endergebnis entfallen davon auf die CDU 10, auf die FDP/DPS 5 und auf die SPD 4 Sitze.

Die Mandatsträger der CDU sind: Leopold Schneider, Valentin Altmeyer, Rudolf Birringer, Karl-Heinz Zell, Adolf Gerstner, Philipp Zell, Gerhard Zapp, Josef Eisenbarth, Alois Klaus, Norbert Paulus.

 

1969

Bei der Bundestagswahl erreicht die CDU in Reisbach 62,8% der gültig abgegebenen Wählerstimmen.

 

1970

In der Mitgliederversammlung vom 21. März kandidiert der bisherige

1. Vorsitzende, Leopold Schneider, nicht mehr. Er wird spontan zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zum 1. Vorsitzenden wählen die versammelten Mitglieder Rudolf Birringer.

Seit einigen Monaten bereitet den Bürgerinnen und Bürgern im Ortsteil Reisweiler die brennende Bergehalde der Grube Dr. Schäfer Sorgen. In einem, vom Bürgermeister Leopold Schneider (CDU) initiierten Gespräch der Gemeinderatsmitglieder mit der Geschäftsführung der Firma Dr. Schäfer GmbH am 12. März, wird dieses Problem erörtert. Abhilfe von Seiten der Firma Schäfer wird zugesagt.

Die Landtagswahl 1970 bringt der CDU ein stolzes Ergebnis von 62,9% der Stimmen.

Die neue Regierung unter Ministerpräsident Röder und auch der Landtag haben sich für die Legislaturperiode eine “Gebiets- und Verwaltungsreform” vorgenommen.

Diese ist auch in den folgenden Jahren das große Thema und wird im ganzen Land und quer durch alle Partien kontrovers diskutiert! Auch in Reisbach.

 

1972

Am 2. Februar rückt Karl Heinz Jenal für Philipp Zell in den Gemeinderat nach. Am 17.4. Anton Maurer für Valentin Altmeyer.

Bei der Bundestagswahl 1972 stimmen 55,5% der Reisbacher Wahlberechtigten für die CDU! Ein Verlust von 7,3% der Stimmen gegenüber der Wahl 1969 führte zu heftigen Diskussionen innerhalb des Ortsverbandes.

 

1973

Am 25. Mai wird in Reisbach ein Ortsverband der “JUNGEN UNION” gegründet.

Gerhard Stuhlsatz wird der erste Vorsitzende dieser CDU-Vereinigung. Norbert Paulus, Mitglied des Gemeinderates und Vorstandsmitglied des CDU-Ortsverbandes unterstützte diese Gründung mit Rat und Tat.

Am 21. Dezember findet die letzte Gemeinderatssitzung der selbständigen Gemeinde Reisbach statt. Der für die Gebiets- und Verwaltungsreform zuständige Ausschuß gibt folgende Stellungnahme ab: Zitat Anfang: “Die Gemeinden Saarwellingen, Schwarzenholz und Reisbach werden zu einer neuen Einheitsgemeinde zusammengeschlossen. Ziel dieser Vereinigung ist es, eine moderne und leistungsfähige Verwaltung zu schaffen, die durch ihre Größe und Besetzung die Voraussetzungen mit sich bringt, rational geführt zu werden und die vielschichtigen Aufgaben sachgerecht und bürgernah zu erfüllen”. Zitat Ende.

Dem letzten Gemeinderat der Gemeinde Reisbach gehören am 31.12.1972 folgende zehn CDU-Mitglieder an: Leopold Schneider (Bürgermeister), Rudolf Birringer, Josef Eisenbarth, Adolf Gerstner, Alois Klaus, Anton Maurer, Norbert Paulus, Gerhard Zapp, Karl-Heinz Zell und Karl-Heinz Jenal. Die weiteren Mitglieder: Johann Schneider, Julius Zell, Theodor Kockler, Manfred Feld, Nikolaus Caspar, alle FDP und Hans Bohnenberger, Werner Leitel, Erich Trenz, Erich Hessedenz, alle SPD.

Werner Scherer wird Landesvorsitzender der CDU Saar und löst in diesem Amt den langjährigen Vorsitzenden Dr. Franz Josef Röder ab.

 

1974

Am 01.01. trit im Saarland die Gebiets- und Verwaltungsreform in Kraft. Reisbach, Saarwellingen und Schwarzenholz bilden die Einheitsgemeinde Saarwellingen.

Bevor im Mai der erste Gemeinderat gewählt wird, leitet ein Beauftragtengremium die Geschicke der neuen Einheitsgemeinde Saarwellingen. Alfons Hoff, Saarwellingen (CDU), ist Vorsitzender dieses Gremiums. Von Seiten der CDU-Reisbach gehören Leopold Schneider und Rudolf Birringer diesem Gremium an.

Bei der ersten Gemeinderatswahl der Einheitsgemeinde Saarwellingen, am 05.05.1974, kann die CDU in der Gemeinde mit 19 von 33 Sitzen eine absolute Mehrheit erringen.

Mit 50,01% der Stimmen für die CDU-Bereichsliste in Reisbach werden folgende 4 CDU-Mitglieder in den neuen Rat gewählt: Rudolf Birringer, Adolf Gerstner, Norbert Paulus und Gerhard Stuhlsatz.

Mit Beginn der Einheitsgemeinde Saarwellingen beginnt auch die Geschichte des Ortsrates Reisbach. Das Beauftragtengremium hatte festgelegt, daß der Ortsrat Reisbach aus 11 Mitgliedern bestehen soll.

Der ersten Ortsräte im Saarland werden nicht gesondert gewählt, sondern setzen sich im Verhältnis der Stimmen für die Bezirksliste Gemeinderat zusammen. Das bedeutet, dass in Reisbach der CDU 6 Sitze, der FDP 3 und der SPD 2 Sitze zugeteilt werden.

Die CDU-Mandatsträger sind: Rudolf Birringer, Adolf Gerstner, Heinrich Bauer, Alfred Bettscheider, Karl-Heinz Zell und Josef Neu.

In der konstituierenden Sitzung wird Rudolf Birringer (CDU) zum ersten Ortsvorsteher des Gemeindeteiles Reisbach gewählt.

Im Dezember wird dem Ehrenvorsitzenden der CDU Reisbach, Leopold Schneider, das Bundesverdienstkreuz verliehen.

 

1975

Am 2. April verstirbt Leopold Schneider. Die CDU Reisbach verliert einen wichtigen Mann. Ihm war es gelungen, von der Gründung an, über die Vereinigung mit der CVP, die CDU zu einer starken und bei den Wählern angesehenen Partei zu entwickeln. Dem Ortsverband gehören zu diesem Zeitpunkt 68 Mitglieder an.

In der Hauptversammlung der JU am 25.05. wird Heinrich Bauer zum Vorsitzenden gewählt. Gerhard Stuhlsatz ist mittlerweile Vorsitzender des JU-Gemeindeverbandes Saarwellingen.

In der Hauptversammlung der CDU vom 14.12. wird Norbert Paulus als Nachfolger von Rudolf Birringer, der nicht mehr kandidiert, zum 1. Vorsitzenden gewählt. Von nun an entwickelte sich der Ortsverband noch schneller als bisher. Auch die Aktivitäten nahmen erheblich zu.

 

1975

Bei der Landtagswahl erhält die CDU in Reisbach nur noch 50,7% der Stimmen. Bei der im gleichen Jahr stattfindenden Bundestagswahl jedoch 54,3%!

 

1977

Im Laufe des Jahres werden die Planungen (Ministerium und Gemeinde) für die Verbindungsstraße Reisbach Schwarzenholz (Matzenberg, Espen), mit Anschluß an die neue Bundesautobahn) abgeschlossen. Mit dieser Maßnahme soll auch der Ausbau der Höhenstraße verbunden werden, damit der Schwerlastverkehr der Grube Reisbach der Dr. Arnold Schäfer GmbH nicht mehr durch den Ort führt.

 

1978

In der Zeit vom 16. bis 23. September findet erstmals in Reisbach die Woche der Union statt. Die CDU und die beiden in Reisbach aktiven Vereinigungen Junge Union und Frauen Union beteiligten sich daran. Es werden eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt. Die Woche der Union kann als Höhepunkt der parteilichen Arbeit dieser Zeit gewertet werden. Sie findet über die Ortsgrenzen hinaus starke Beachtung.

Josef Eisenbarth, Rotenbergstraße, rückt Anfang November über die Gebietsliste in den Gemeinderat nach. Dadurch sind ab sofort für den Rest der Amtsperiode 5 Reisbacher CDU’ler im Rat vertreten.

 

1979

In den zurückliegenden Jahren befasste sich der Ortsverband u.a. auch mit der Verschmutzung des Eichertsbaches und des Mühlenbaches (auch Alt-Bach genannt), in den die ungeklärten Abwässer aus den Lebacher Gemeindeteilen Falscheid und Hoxberg eingeleitet werden. Daraufhin hat Herr Ministerialdirektor Wagner, als ständiger Vertreter des Ministers für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen, am 17.05. geschrieben: Zitat: “Eine baureife Planung der Kläranlage wird alsbald vom Abwasserverband in Auftrag gegeben”. Zitat Ende.

Am 20. April ist der CDU-Kreisvorsitzende und Innenminister Alfred Wilhelm Gast unseres Ortsverbandes. Vor einem großen Kreis von Zuhörern werden zum ersten Mal die Abbauvorhaben der Saarbergwerke in der Region Reisbach angesprochen!

Ein unerwartet positives Echo findet der vom Ortsverband erstmals organisierte Besuch des Staatstheaters in Saarbrücken (Zar und Zimmermann). Diese Veranstaltung im vorpolitischen Raum soll beibehalten werden.

Für den 10. Juni sind im Saarland Kommunalwahlen festgesetzt. In mehreren Vorstandssitzungen werden hierfür die Weichen gestellt. In der Mitgliederversammlung vom 4. Februar wird Adolf Gerstner auf Platz 1 der Ortsratsliste gewählt. Er ist auch unser Kandidat für das Amt des Ortsvorstehers.

Die Bezirksliste der CDU Reisbach erhält nur noch 46,83% der Stimmen, ein Verlust von 3,18% gegenüber 1974. Das bedeutet, dass über die Bezirksliste der CDU Norbert Paulus und Heinrich Bauer in den Gemeinderat einziehen. Über die Gebietsliste ziehen Adolf Gerstner und Gerhard Stuhlsatz ein, so dass Reisbach doch wieder mit vier CDU’lern vertreten ist.

Für den Ortsrat ist das Ergebnis ähnlich schlecht ausgefallen. Es führt zum Verlust der absoluten Mehrheit der Sitze. Dieses schlechte Ergebnis führte zu heftigen Diskussionen innerhalb des Ortsverbandes.

In den Ortsrat sind gewählt: Adolf Gerstner, Heinrich Bauer, Alfred Bettscheider, Raimund Klein und Josef Neu.

Nachdem sich bei diesem Wahlergebnis ein Bündnis SPD/FDP abzeichnet, mit dem Ziel, Johann Schneider (FDP) zum Ortsvorsteher zu wählen, legt Adolf Gerstner noch vor der ersten Sitzung das Mandat für den Ortsrat Reisbach nieder. Für ihn rückt Ottilie Zell nach. Das “Wahlbündnis” SPD/FDP wählt dann auch in der konstituierenden Sitzung Johann Schneider (FDP) zum Ortsvorsteher und Günter Klein (SPD) zum stellvertretenden Ortsvorsteher.

Die Ära der CDU-”Vorsteher” in Reisbach (Leopold Schneider, Bürgermeister vom 13.05.1956 bis 31.12.1973 und Rudolf Birringer, Ortsvorsteher von 1974 bis 1979) ist nach 23 Jahren zu Ende.

Am 25. Juni 1979 gibt Röder bekannt, 1980 nicht mehr als Ministerpräsident kandidieren zu wollen und schlägt Werner Zeyer als seinen Nachfolger vor; am folgenden Tag verstirbt er. Dr. Franz-Josef Röder führte 20 Jahre lang die saarländische Landesregierung. Sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten wird Werner Zeyer (CDU).

In dem Gemeindeteil Saarwellingen gibt es traditionell immer wieder Freie Listen, die sich an den Kommunalwahlen beteiligten. Nach der Gebiets- und Verwaltungsreform (1974) dehnte sich die “Freie Wähler Gemeinschaft” (FWG) auch auf Schwarzenholz und Reisbach aus. Durch Streitigkeiten innerhalb der FDP auf Gemeindeebene tritt das langjährige Mitglied Johann Schneider aus der FDP aus und schließt sich der FWG an.

Am 6. Dezember veranstaltet der CDU Ortsverband im Saal des Gasthauses Bauer einen Informationsabend mit dem Thema: “Bergbau unter Reisbach”. Eingeladen wurde zu diesem Abend der Leiter des Bergwerkes Ensdorf, Dipl.-Ing. Weiland und der Markscheider des Bergwerkes, Dipl.-Ing. Frosch.

 

1980

Am 23.05. wird das zweite Kabinett Zeyer gewählt.

 

1983

Bei der Bundestagswahl kann die CDU ihren Stimmenanteil in Reisbach mit 53,5% in etwa halten gegenüber vor vier Jahren (54,3%).

Am 11. Oktober findet eine Informationsveranstaltung mit führenden Mitarbeitern der Bergschadensabteilung der Saarbergwerke AG statt.

 

1984

In einer Mitgliederversammlung am 11. März werden die Listen für die bevorstehende Kommunalwahl aufgestellt. Alfred Prediger wird mit großer Mehrheit als unser Spitzenkandidat auf die Ortsratsliste gewählt. Als pensionierter Verwaltungsfachmann (Gemeindeamtsrat) ist er nach der Meinung der Mitglieder der richtige Mann für das Amt des Ortsvorstehers. Die Bezirksliste für den Gemeinderat führt Norbert Paulus an. Weitere Bewerber sind: Alfred Prediger, Siegfried Klein und Heinrich Bauer. Für die Gebietsliste wird Reimund Klein und Adolf Gerstner nominiert.

Bei den für den 17. Juni angesetzten Kommunalwahlen wird erstmals auch der Ortsrat über eine eigene Liste gewählt. Bei dieser Wahl tritt in Reisbach neben den bisher im Rat vertretenen Parteien erstmals auch die FWG (Frei Wähler Gemeinschaft) an. Das Ergebnis der Wahlen fiel entsprechend anders aus:

  • CDU   699 Stimmen = 41,2%
  • SPD    532 Stimmen = 31.3%
  • FDP      40 Stimmen =   2,4%
  • FWG 427 Stimmen =  25,1%

Rein rechnerisch kann davon ausgegangen werden, dass die bisherigen Stimmen der FDP auf die Liste der FWG übergegangen sind (Johann-Schneider-Stimmen).

Das Ergebnis für den Gemeinderat:

  • CDU   740 Stimmen = 43,6%
  • SPD    567 Stimmen = 33,4%
  • FDP      46 Stimmen =    2,7%
  • FWG  342 Stimmen =  20,0%

Bei der Wahl zum Kreistag kann die CDU 802 Stimmen gewinnen, die umgerechnet 47,6% ausmachen.

Diese Kommunalwahl bringt für die CDU nicht den erhofften Erfolg, vielmehr sind die Ergebnisse eine herbe Enttäuschung. Trotzdem kann unser Mitglied Adolf Gerstner über die Gebietsliste Saarlouis in den Kreistag einziehen. Ein Erfolg für unseren Ortsverband.

Die CDU Reisbach kann die 5 Sitze im Ortsrat verteidigen. Die SPD und die FWG gewinnen jeweils 3. Die FDP ist im Ortsrat nicht mehr vertreten.

Folgende CDU-Mitglieder gehören dem Ortsrat an: Alfred Prediger, Heinrich Bauer, Alfred Bettscheider, Siegfried Klein und Karl-Heinz Zell.

Eine erneute Koalition der beiden kleineren Gruppen SPD und FWG (zusammen 6 von 11 Sitzen) wählt wieder Johann Schneider zum Ortsvorsteher. In einem Papier wird festgehalten, dass nach der Hälfte der Amtsperiode des Ortsrates, das Amt des Ortsvorstehers zum Spitzenmann der SPD, Erich Trenz, wechseln soll. Von dieser Abmachung wollen die FWG-Männer, an der Spitze der Ortsvorsteher Johann Schneider, zu diesem Zeitpunkt jedoch nichts mehr wissen. Die Koalition zerbricht, Johann Schneider aber bleibt Ortsvorsteher bis zum Ende der Amtsperiode. Das vergiftete Klima zwischen beiden Gruppierungen wirkt sich auch auf die Kommunalpolitik innerhalb des Gemeindeteils Reisbach aus.

10.07. – Werner Zeyer bildet sein 3. Kabinett.

 

1985

Bei der Landtagswahl erreicht die CDU in Reisbach nur noch rund 45% der Stimmen. Der “Lafontaine-Effekt” schlug voll durch – bis nach Reisbach!

Oskar Lafontaine löst den CDU-Ministerpräsidenten Werner Zeyer ab. Lafontaine regiert mit absoluter Mehrheit.

Werner Scherer wird im Juni zum zweiten Mal Vorsitzender der CDU Saar. Leider verstirbt er plötzlich und unerwartet am 27. Oktober 1985.

 

1986

Peter Jacoby wird zum Landesvorsitzenden der CDU Saar gewählt.

Am 21. September führt eine Herbstwanderung zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Hans-Werner Müller am Nordschacht vorbei. Hier informierten leitende Mitarbeiter des Bergwerkes Ensdorf die Teilnehmer erneut über die Vorhaben der Saarbergwerke und stellen die Tagesanlage vor.

Im Rahmen der gesellschaftlichen Veranstaltungen führt der Ortsverband vom 10. bis 12. Oktober mit über 40 Personen eine Dreitagesfahrt nach Paris durch.

 

1987

Diese Jahr steht ganz im Zeichen der Bundestagswahl.

Das Ergebnis:

  • CDU     50,5%,
  • SPD      34,3%,
  • FDP        6,2%
  • Grüne    7,5%.

1988

Am 8. Juli findet im Gasthaus Bauer eine Informationsgespräch der Interessengemeinschaft Reisbach, die aus der CDU hervorging, und dem Verein der Berggeschädigten e. V. Hülzweiler und Umgebung statt. Der Geschäftsführer des Vereins Josef Hubertus spricht vor rund 80 Reisbacher Bürgerinnen und Bürgern den derzeitigen Stand des Abbaues unter Reisbach an. Er bot der Interessengemeinschaft die Mitgliedschaft im Verein an. In einer weiteren gemeinsamen Sitzung des Vereins mit den interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Reisbach treten viele Reisbacher dem Verein bei. Seit dem sind regelmäßig Sprechstunden des Vereins auch in Reisbach.

Mitgliederstand des Ortsverbandes am Ende des Jahres: 77.

 

1989

Für dieses Jahr haben sich die Mitglieder der CDU Reisbach vorgenommen, nach 10 Jahren endlich wieder den Ortsvorsteher in Reisbach zu stellen. Durch einen engagierten Wahlkampf sollen dafür die Weichen gestellt werden. In einer Mitgliederversammlung Anfang des Jahres werden die Listen für die im Juni stattfindenden Kommunalwahlen erstellt. Spitzenkandidat auf der Liste für den Ortsrat und damit auch Kandidat für das Amt des Ortsvorstehers ist Alfred Bettscheider, Kirchenstraße 5 (Katt Alfred). Weitere Bewerber auf den sicheren Plätzen der Liste: Norbert Paulus, Karl-Heinz Zell und Heinrich Bauer. Dann wird ein engagierter Wahlkampf geführt. Canvassing-Stände, Flugblätter und Kleinwerbemittel werden eingesetzt.  Die Arbeit hat sich gelohnt.

Die CDU gewinnt 5 Sitze, die FWG und die SPD die restlichen. Mit der FWG wird auf Gemeindeebene eine Zusammenarbeit vereinbart. In diese Vereinbarung ist auch Reisbach einbezogen. Mit den Stimmen der CDU und der FWG wird Alfred Bettscheider zum Ortsvorsteher gewählt. Zunächst wird dem Vertreter der FWG das Amt des Stellvertreters angeboten. Dieser lehnt jedoch aus beruflichen Gründen ab. Für dieses Amt wird dann unser Mitglied Heinrich Bauer vorgeschlagen und ebenfalls mit den Stimmen der CDU und der FWG zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt. Alfred Bettscheider, unser Spitzenmann, ist Ortsvorsteher! Der lang ersehnte Wunsch ging also in Erfüllung.

Weitere CDU-Mitglieder im Ortsrat in der Periode 1989 – 1999:

  • Rudolf Leinenbach, Kirchplatz 13
  • Norbert Paulus, Zum Jungenwald 9
  • Karl Heinz Zell, Waldstraße 21

 

1990

Heinrich Bauer, unser stellvertretender Ortsvorsteher, übernimmt von Alois Paul, Saarwellingen, den Fraktionsvorsitz im Gemeinderat Saarwellingen und wird auch zum 1. Beigeordneten der Gemeinde gewählt. Damit ist er 1. Stellvertreter des Bürgermeisters Werner Geibel (SPD).

Prof. Dr. Klaus Töpfer wird Landesvorsitzender der CDU Saar. Er löst Peter Jacoby in diesem Amt ab.

Am 21.02. wird das zweite Kabinett Lafontaine vom Landtag bestätigt.

 

1991

 

1992

In der Mitgliederversammlung vom 15. Mai (Gasthaus Bauer) wird Heinrich Bauer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er löst nach 16 sehr erfolgreichen Jahren Norbert Paulus als Vorsitzenden ab.

Dem neuen Vorstand gehören weiterhin an:

  • Siegfried Klein und Karl-Heinz Zell als  stellvertretende Vorsitzende
  • Schatzmeister: Walter Bonnaire
  • Organisationsleiter: Reimund Klein
  • Schriftführer:  Johannes Klaus und als
  • Beisitzer: Alfred Bettscheider, Viktor Gerstner, Josef Klaus, Theo Klein, Rudi Leinenbach, Erhard Paulus, Norbert Paulus, Günter Schmitt und Ottilia Zell

In der ersten Vorstandsitzung steht die Konstituierung auf der Tagesordnung. Weiterhin befasst sich der neue Vorstand schon mit den Vorbereitungen für die Kommunalwahl im Jahre 1994.

30.05.  Fahrt ins Staatstheater nach Saarbrücken. Besucht wird eine moderne Inszenierung der Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller. Nicht “Jedermanns” Geschmack!

25. – 31.10. CDU-Gesellschaftsreise in die Toscana. 70 Personen – auch Nichtmitglieder – sind hellauf begeistert von dieser durch Norbert Paulus gut organisierten Reise.

Das Asylproblem begleitet uns und soll auf der höchsten politischen Ebene endlich gelöst werden. Auch in der Kommunalpolitik spielt dieses Problem eine ganz große Rolle. Die Hungst-Halle in Schwarzenholz wird zu Notunterkünften hergerichtet.

Im Dezember treffen sich auf Einladung unseres Vorsitzenden Heinrich Bauer CDU-Mitglieder bzw. Mandatsträger aus Reisbach, Schwarzenholz, Nalbach, Körprich und Falscheid. Im Mittelpunkt dieser Sitzung steht der untertägige Kohleabbau in dieser Region. Man will sich öfters treffen.

 

1993

Im Januar Verfassen einer Resolution gegen Fremdenhass durch die Gremien der CDU in der Gemeinde: Ortsverbände,  Gemeindeverband und Gemeinderatsfraktion.

Am 26.03. referiert Peter Altmaier, Mitarbeiter bei der europäischen Kommission, bei einer Informationsveranstaltung zum Thema „Europa“

Am 31.03. Begehung der Eiweilerstraße zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Kurt Schoenen, MdL, wegen der großen Schäden durch den Kohleabbau an Gebäuden, Gehwegen und Straßen im oberen Ortsteil.

Am Abend des gleichen Tages werden im Rahmen einer Veranstaltung verdiente Mitglieder unseres Ortsverbandes geehrt. Norbert Paulus wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Am Karfreitag (09.04.) besuchen Mitglieder und Interessierte das Staatstheater in Saarbrücken. Aufgeführt wird die Rock-Oper „Jesus-Christ-Superstar“ von A. L. Webber.

Am 8. 6. und 06.07. treffen sich wieder Mitglieder betroffener Ortsverbände zum Thema „Kohleabbau in unserer Region“. Gast ist Helmut Rauber, MdB. Die bisherigen Beratungen sollen in eine Resolution münden.

03.09. Auf einer Regionalkonferenz bewerben sich Peter Altmaier (Ensdorf) und Peter Konstroffer (Saarlouis) für das Amt des Direktkandidaten für den Deutschen Bundestag.

Die verfasste Resolution zum Thema „Kohleabbau in unserer Region“ wird am 10.09.1993 im Arbeitskreis Kohle und Stahl der CDU-Landtagsfraktion beraten.

In einem Pressegespräch am 5.10. wird diese Resolution der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Hinblick auf die Kommunalwahl im kommenden Jahr wird am 20.11. eine Ortsbegehung durch die Mitglieder des Ortsverbandes durchgeführt.

12.12. Politischer Frühschoppen mit Peter Müller, MdL und parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion

Im Dezember wird noch einmal das Staatstheater besucht (Die Reise nach Reims – Verdi).

 

1994

Am 09.02. Mitgliederversammlung zur Aufstellung der Bewerber für den Wahlvorschlag für die Wahl zum Ortsrat und Gemeinderat. Spitzenkandidat für den Ortsrat ist wieder Alfred Bettscheider, der amtierende Ortsvorsteher. Weitere Kandidaten für den Ortsrat: Heinrich Bauer, Johannes Klaus, Raimund Paulus, Karl-Heinz Zell, Siegfried Klein, Ottilia Zell, Heinrich Ritz, Günter Jakobs, Josef Neu, Norbert Paulus. Auf die ersten Plätze der Bereichsliste für den Gemeinderat wurden gewählt: Rudi Leinenbach, Heinrich Ritz und Siegfried Klein. Spitzenkandidat der Reisbacher CDU auf der Gebietsliste ist der Vorsitzende Heinrich Bauer.

Am 26.02. Mitgliederversammlung des Gemeindeverbandes mit Aufstellung der Gebietslisten für die Kommunalwahl und die Kreistagswahl.

Am 15.03. Vertreterversammlung zur Aufstellung der Gebietsliste zum Kreistag und anschließend Kreisparteitag zur Benennung unserer Landtagskandidaten. Kurt Schoenen, der Kreisvorsitzender, wird auf Platz eins der Liste gewählt.

Mitglieder des Ortsverbandes und Reisbacher Bürgerinnen und Bürger unterstützen (im März) den Antrag der Landes-CDU auf Zulassung eines Volksbegehrens mit dem Ziel der Direktwahl der Ortsvorsteher, der Bürgermeister und der Landräte.

Die Vorstandsitzung am 25.03. dient in erster Linie der Vorbereitung der Kommunalwahl am 12.6.1994

Am 23.04. Eröffnung der Hobby- und Gewerbeausstellung in Reisbach unter der Schirmherrschaft von CSU-Generalsekretär Erwin Huber, MdL, der aus Reisbach/Vils stammt.

Die Wahlkreisvertreterversammlung wählt am 28.04. die Kandidaten aus den Kreisen Saarlouis und Merzig für die Wahlkreisliste Saarlouis zum Saarländischen Landtag. Spitzenkandidaten sind: Kurt Schoenen (SLS), Jürgen Schreier (MZG), Thomas Seilner (SLS), Helma Kuhn-Theis (MZG) und Monika Bachmann (SLS).

Am 03.06. probieren wir eine neue Art der Verbindung von Politik und Kultur aus: der Mundartdichter Werner Treib unterhält uns in seiner ihm eigenen Art. Bei dieser Veranstaltungen werden auch die Kandidatinnen und Kandidaten der CDU Reisbach vorgestellt. Gast ist Peter Altmaier

12.06. Wahl zum Europäischen Parlament, Ortsrats-, Gemeinderats- und Kreistagswahl

Die Ergebnisse

Ortsrat: CDU 608 Stimmen = 35,94% = 4 Sitze

Dem Ortsrat gehören an:Alfred Bettscheider, Heinrich Bauer, Johannes Klaus und Raimund Paulus.

Zusammen mit den Vertretern der FWG (3 Sitze) wird Alfred Bettscheider zum Ortsvorsteher gewählt. Er tritt seine zweite Amtszeit an.

Gemeinderat: In der Gesamtgemeinde kann die CDU ein Ergebnis von 31.15 % erzielen und gewinnt damit 11 Sitze im Rat. Von Reisbacher Seite gehören dem Gemeinderat an: Rudi Leinenbach, Heinrich Ritz und Heinrich Bauer.

Am 08.10. Großkundgebung in Reisbach: Gast ist der CSU-Generalsekretär Erwin Huber. In der Lohwieshalle kommt „bayerische“ Wahlkampfstimmung auf. Dafür sorgt der heimische Musikverein und besonders der Hauptredner. Eine tolle Veranstaltung.

Am 16.10. Landtags- und Bundestagswahl

Unsere Ergebnisse:

Bundestagswahl Erststimmen = 642, Zweitstimmen = 621

Auf Landesebene erhält die CDU 39,7% der Erststimmen und 37,2% der Zweitstimmen.

Peter Altmaier wird zum ersten  Mal über die Landesliste in den Bundestag gewählt.

Landtagswahl 650 Stimmen

Auf Landesebene erhält die CDU 38,6% der gültigen Stimmen.

Mit diesen Ergebnissen können wir nicht zufrieden sein. Deshalb wird im Ortsverband analysiert, diskutiert und nach Änderungen gesucht.

In der Zeit vom 16.10. bis 22.10. führt der Ortsverband eine Reise in die Provence durch. Auch diese Fahrt ist ein voller Erfolg.

 

1995

Am 02. Februar 1995 beginnt um 19:30 Uhr in der Festhalle Saarwellingen eine Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbandes Saarwellingen. Im Mittelpunkt dieser Versammlung steht die Wahl zum CDU-Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Saarwellingen, der erstmals in einer Direktwahl von allen Wahlberechtigten der Gemeinde gewählt wird. Armin Weisgerber und Heinrich Bauer, unser 1. Vorsitzender, bewerben sich. Die Versammlung wählt mit großer Mehrheit unseren Ortsvorsitzenden. Heinrich Bauer ist ab sofort offizieller CDU-Kandidat für das Amt des Bürgermeisters.

Eine erste große Herausforderung für den Gemeindeverband, besonders aber für den Ortsverband Reisbach und für den Kandidaten. Denn mit Direktwahlen hat noch keiner Erfahrung. Die Landesgeschäftsstelle hat Unterstützung zugesagt. Die ersten organisatorischen Maßnahmen werden getroffen.

Am 15. Februar besuchen Vorstandsmitglieder und Mandatsträger unseres Ortsverbandes das Bergwerk in Ensdorf. Im Mittelpunkt des Gedankenaustausches mit den Verantwortlichen steht die Veränderung des Gefälles des Labachs durch die Absenkungen aufgrund des Kohleabbaues.

Ab dem 01. April tritt die neue Soziale Pflegeversicherung in Kraft.

Im September löst Peter Müller Prof. Dr. Klaus Töpfer als Landesvorsitzenden ab.

- wird fortgesetzt -

 

 

 

Am 01. April 2011 verstirbt unser Ehrenmitglied Rudolf Birringer. Er war Gründer und während seiner Mitgliedschaft Vorsitzender, Gemeinde- und Ortsratsmitglied und erster Ortsvorsteher des Gemeindeteils Reisbach der Gemeinde Saarwellingen (nach der Gebiets- und Verwaltungsreform) von 1974 bis 1979

 

 

 

CDU ORTSVERBAND REISBACH

Vorsitzender:

Jérôme Gerstner

Reisbach

Kirchenstraße 24 

66793 Saarwellingen

 

E-Mail: info@cdu-ortsverband-reisbach.de

Wir sind für Sie da

Lernen Sie uns näher kennen und erfahren Sie mehr über die handelnden Personen.

Jérôme Gerstner